Predigtreihe zur Passionszeit über Psalm 23 / Following the words of Psalm 23 through the time of Lent
Seit bald einem Jahr ist uns Verzicht auferlegt: Verzicht auf Teile des Einkommens für viele von uns, Verzicht auf soziale Kontakte und Reisen, Verzicht auf Nähe und Kultur, beschränkter Aktionsradius auf 5km seit nunmehr zwei Monaten. Deswegen soll dieses Jahr in der Passionszeit nicht Verzicht und Leid im Mittelpunkt unserer Gottesdienste stehen, sondern etwas Ermutigendes. Da bietet sich Psalm 23 an. Vertraute Worte, die viele von uns auswendig können. Bis einschließlich Ostern lassen wir uns von diesen alten Worten inspirieren. Mehr zum ersten Vers findet ihr unterhalb des Fotos, das vor ein paar Monaten in den Wicklow Mountains am Turlough Hill entstanden ist.

Der Herr ist mein Hirte: Ein guter Hirte geht hinter seinen Schafen her und überlässt ihnen Freiheit und Kompetenz. Der gute Hirte gibt die grobe Richtung vor und greift nur in Extremfällen ein. Das macht Gott, etwa mit den 10 Geboten oder dem Liebesgebot Jesu. Das Bild vom guten Hirten hat mit Vertrauen zu tun. Interessant ist, dass im Psalm 22 das genaue Gegenteil benannt wird: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, heißt es da. Gottverlassenheit und Vertrauen in Gottes Kraft liegen oft sehr nah beieinander in unserem Leben. Gerade in einer Pandemie kennen viele von uns diese “Achterbahn” des Glaubens. Beides gilt es, wahrzunehmen. Möge Jesu Wort, dass er selbst der gute Hirte ist, der sein Leben lässt für die Schafe, uns ermutigen, immer wieder zurückzufinden zum Gottvertrauen.